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Beim Scree-Test handelt es sich um einen grafischen Test zur Bestimmung der optimalen Faktoranzahl in der Faktorenanalyse.

Die Eigenwerte der möglichen Faktoren werden in einem Diagramm in absteigender Reihenfolge angeordnet und miteinander verbunden, wodurch eine sich asymptotisch der Abszisse annähernde Punktlinie ergibt. An der Stelle mit der größten Differenz zwischen zwei Eigenwerten ist ein deutlicher Knick in dieser Linie auszumachen (der sogenannte elbow). Der letzte Punkt links dieses Knicks bestimmt die Anzahl der zu extrahierenden Faktoren. Faktoren rechts vom Knick werden als Geröll (scree) bezeichnet und tragen offensichtlich wenig zum Erklärungsgehalt des Modells bei. Die Bezeichnung rührt daher, dass man dem Screeplot eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Geländeprofil bei Hanglage nachsagt – dort, wo die Steilheit des Hangs endet und das Geröll und der Schutt beginnen endet synonym auch die Extraktion der Faktoren.

Screetest

Das Verfahren liefert nicht immer eine eindeutige Lösung, beispielsweise dann, wenn die Differenzen zwischen den Eigenwerten nur gering ausfallen. Eine subjektive Entscheidung des Marktforschers ist hier also nicht zu umgehen. Praxisüblich ist die Ausgabe des Scree-Plots zur visuellen Unterstützung einer Entscheidung nach dem Kaiser-Kriterium, da beide Entscheidungsverfahren in der Regel gleich enden.

Quellen[]

C. Reinboth: Multivariate Analyseverfahren in der Marktforschung, LuLu-Verlagsgruppe, Morrisville, 2006.

Brosius, F. (2002). SPSS 11. Bonn: mitp-Verlag

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